Ein hochwirksamer Ansatz im Selbstwert-Coaching: Die Gruppentherapie mit sich selbst

Kürzlich berichtete eine Klientin im Coaching, dass sie sich seit Jahrzehnten viel mehr um die Bedürfnisse anderer als um die eigenen sorge. Sie habe sich selbst aus den Augen verlorgen. Es regieren bei ihr das Kümmern um die Belange ihrer Mitmenschen. Ihre eigene innere erwachsene Seite sei so gut wie nicht mehr spürbar.
Eine weitere Klientin, selbst als Coach tätig, berichtete von permanenten Selbstzweifeln, nie mache sie ihre Arbeit gut genug. Sie hatte an sich selbst immer etwas zu beanstanden. Selbst dafür, dass sie dieses Problem des Selbstzweifelns hat, verurteilte sie sich.
Es sind oft Schutzstrategien, die in uns - aus sehr verstehbaren Gründen - aktiv sind, uns in einen Manager- oder Funktionsmodus bringen, uns vor Fehlern schützen und stets bemüht sind, einen inneren Schmerz zu vermeiden.
Als Einstieg in meiner Arbeit mit KlientInnen bietet sich oft an, gut zu sortieren und die inneren Anteile zu benennen ('Name it to tame it'). Der hypnosystemische Ansatz (Dr. Gunther Schmidt) oder auch der Ansatz des IFS (Internal Family System, Dr. Richard Schwartz) sind hervorragende therapeutische Ansätze, die Unbewusstes rasch auf den Tisch legen und bearbeitbar machen.
Als Selbstwert-Coach arbeite ich zwar mit nur einer Person, im Grunde ist diese Arbeit jedoch Gruppentherapie mit eben nur einem Menschen. Diese therapeutische Art der Anteilsarbeit schafft viel Erleichterung, ist sehr transparent und sorgt für rasche Klarheit bei den KlientInnen. Es fließen häufig Tränen, und gleichzeitig wird herzlich gelacht. Was wir konkret tun bei dieser 'Gruppentherapie':
- Wir erforschen die verschiedenen Seiten, die in den KlientInnen in ihren Kontexten aktiv (oder eben auch zu inaktiv) sind. Wir benennen die Seiten und erforschen die Bedürfnisse, für die diese Seiten sorgen.
- Ich lade dabei ein, aus einer Haltung des Wohlwollens und der Wertschätzung auf diese Anteile zu schauen. Sollte das kaum möglich sein, schauen wir genau hin, was es schwer macht, denn es gibt eventuell schützende Seiten. KlientInnen sind oft positiv überrascht, dass selbst bisher stark belastende Seiten wie der 'Schwarzseher' oder die 'Runterzieh-Seite' durchaus positive Absichten haben.
- Wir positionieren die Seiten mit Symbolen im Raum, machen das innere Beziehungsgefüge sichtbar und erkennen Wirkungen und Zusammenhänge.
- Als Coach moderiere ich die Beziehungsgestaltung, und wir bauen eine Steuerposition für die KlientIn auf, aus der heraus sie selbst gut in die Handlung kommt und die inneren 'Club-Mitglieder' mit etwas mehr gesunder Distanz sehen kann.
- Wir gestalten gemeinsam Interventionen, indem wir in das jetzige innere Beziehungskonstrukt kleine Unterschiede einbauen.
Diese Art der Arbeit macht Spaß, bei allen Tränen, die häufig fließen. Genau hinschauen ist nämlich oft ein trauriger Prozess und kann wehtun. Mein Job hierbei ist, einen geschützten Raum zu schaffen und KlientInnen in ihren Gefühlen gut zu begleiten. Was im Coachingraum passiert, finde ich immer sehr berührend. Ich fühle sehr mit, welche schweren Päckchen viele Menschen zu tragen haben und welche ungünstigen Erfahrungen gemacht wurden. Gleichzeitig feiere ich die KlientInnen, dass sie für sich sorgen und ihre Themen angehen. Und ich freue mich, wenn sich Erkenntnis und Erleichterung einstellt und das Gefühl, wieder in die Handlungsfähigkeit zu kommen.
Heike Horn • 25. September 2025
Inspiration rund um Selbstwert, starke Frauen in Organisationen & nachhaltige Organisationsentwicklung

Bevor KlientInnen ins Selbstwert-Coaching kommen, stellen sich bestimmte Fragen. Die Kontaktaufnahme zum Coach ist oft schon ein erster wertvoller Schritt, um die eigenen Themen anzugehen und zu bearbeiten. Manchmal haben KlientInnen bereits im Vorfeld eine innere Hürde, die sie von diesem ersten Schritt zurückhält. Und dafür gibt es immer verständliche und nachvollziehbare Gründe. Das Problem wird als zu klein abgewertet, die KlientIn nimmt die eigenen Themen und die Selbstfürsorge eventuell als nicht so wichtig wahr oder es besteht die Hoffnung, dass sich das Thema auf Zeit einfach von selbst löst. Möglicherweise bist Du Dir nicht sicher, ob Deine Herausforderung gut im Selbstwert-Coaching bearbeitet werden kann. Für diese und weitere Fragestellungen, die meine KlientInnen üblicherweise mit ins Erstgespräch bringen, habe ich Dir eine Fragen-und-Antworten Rubrik zusammengestellt. Schau doch mal rein. www.heikehorn.de/fuer-alle-die-sich-ein-selbstwert-coaching-goennen-moechten-fragen-und-antworten-zu-den-brennensten-fragen-vorab Ich freue mich, Dich im unverbindlichen und kostenfreien Erstgespräch kennenzulernen, mehr über Dein Anliegen zu erfahren und alle Deine Fragen zu beantworten!

Wer wünscht sich nicht, die Hürden des Lebens mit mehr Zuversicht, Leichtigkeit und Humor zu nehmen? Genau das erwartet dich in zwei aktionsgeladenen und energiereichen Selbstwert-Trainings-Tagen im Metaforum SommerCamp: Blockaden aufspüren, Energie freisetzen und den inneren Schweinehund ins Sabbatical schicken – und das alles mit einer guten Portion rheinhessischem Humor, der vor Klostermauern nicht Halt macht. Im Training gibt’s keine trockene Theorie, sondern viel Action, lebendige Methoden und Spüren am eigenen Leib mit Interventionen verschiedener Art. Das Training basiert u.a. auf dem hypnosystemischem Arbeiten und der Prozess- und Embodimentfokussierten Psychologie und zeigt, wie man unbewusste Muster schnell unter dem Teppich hervorholt und zieldienlich bearbeitet. Neugierig? Dann klicke auf den Metaforum Mai-Newsletter und gönne Dir 2 Minuten Lesezeit und ein Interview mit mir zu ein paar Fakten, die so nicht in der Seminarleitendenbeschreibung stehen... https://www.metaforum-sommercamp.com/newsletter-mai-2025